BUND Landesverband Niedersachsen
Gartenschläfer. Foto: Jiří Bohdal

Der Gartenschläfer - "Zorro" braucht Hilfe!

Der Gartenschläfer kam einst in weiten Teilen Europas vor, doch seine Bestände sinken seit Jahrzehnten dramatisch – vor allem in seinen natürlichen Lebensräumen. Daher ist der BUND gemeinsam mit der Uni Gießen und der Senckenberg Gesellschaft auf „Spurensuche Gartenschläfer“. Auch in Niedersachsen setzt sich der BUND für die Erforschung und den Schutz des kleinen Bilchs ein. Unser Ziel: das Aussterben der Schlafmaus mit der Zorro-Maske zu verhindern.

In den letzten 30 Jahren ist der Gartenschläfer aus rund 50 Prozent seines Verbreitungsgebiets verschwunden. Diese Entwicklung sorgt für Alarmstimmung bei Naturschutz und Wissenschaft: Was sind die Ursachen für den Rückgang? Wie kann man die verbliebenen Bestände erhalten? Und ist der Rückgang des Gartenschläfers ein Hinweis auf ein größeres Problem für die Artenvielfalt in Deutschland?

Um diese Fragen zu beantworten, hat der BUND 2018 gemeinsam mit der Universität Gießen und der Senckenberg Gesellschaft in Niedersachsen sowie sechs weiteren Bundesländern das Projekt "Spurensuche Gartenschläfer" gestartet. Mit intensiver Forschung sollen die Ursachen für das Verschwinden des Gartenschläfers gefunden und passende Schutzmaßnahmen entwickelt werden. Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz und in Niedersachsen zudem durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung gefördert. Weitere Informationen zur „Spurensuche Gartenschläfer“ gibt es hier.

Projekt "Spurensuche Gartenschläfer"

Deutschlandweit kommt der Gartenschläfer in sehr unterschiedlichen Lebensräumen vor: Er bewohnt Wälder, Weinberge, Obstplantagen und Gärten vom Tiefland bis ins Mittelgebirge. Doch obwohl er so anpassungsfähig ist, ist der Gartenschläfer vielerorts bereits ausgestorben oder vom Aussterben bedroht. Dies gilt auch für Niedersachsen, wo die Schlafmaus früher weiter verbreitet war, mittlerweile aber nur noch im Harz natürlich vorkommt. Warum es dem kleinen Nagetier so schlecht geht und wie man ihm generell und regional helfen kann – auf diese offenen Fragen möchte das Projektteam Antworten finden.

Das ambitionierte Projekt ist nur durch große Unterstützung aus der Bevölkerung möglich. Erfreulicherweise war und ist auf Sie bei der Erforschung des Gartenschläfers in Niedersachsen als sogenannte „Citizen Scientists“ Verlass. Sie haben fleißig Gartenschläfer gemeldet und standardisierte wissenschaftliche Untersuchungen mit Spurentunneln und Nistkästen im Harz sowie weiteren Regionen Südniedersachsens unterstützt.

 (Kartographiestudio Jochen Fischer)

Nach drei Jahren intensiver Forschung liegen nun erste Ergebnisse vor. Offenbar findet der Gartenschläfer in seinen natürlichen Lebensräumen, den Wäldern, nicht mehr genug Nahrung und Versteckmöglichkeiten. Während er in anderen Regionen Deutschlands zunehmend in Siedlungsbereichen zu Hause ist, gehen die Bestände in Mittelgebirgen wie dem Harz drastisch zurück. In Niedersachsen konnten keine Gartenschläfer mehr außerhalb des Harzes nachgewiesen werden. Für das Verschwinden der Gartenschläfer scheinen auch Rattengift und Pestizide eine Rolle zu spielen. So war kein einziger der im Projekt untersuchten Gartenschläfer frei von Schadstoffen. Weitere Infos zu den Forschungsergebnissen finden Sie hier.

Die gewonnenen Erkenntnisse zu Verbreitung, Nahrung und Todesursachen des Gartenschläfers stellen die Grundlagen für unsere seit einigen Monaten im Harz umgesetzten Schutzmaßnahmen dar. Gemeinsam mit zahlreichen Aktiven und unterstützt von Revierförstern der Niedersächsischen Landesforsten hat der BUND bereits 2022 zehn Waldränder nahe Goslar angepflanzt. Diese sollen Gartenschläfern und anderen Tierarten auf einer Gesamtfläche von 4,8 ha zukünftig geeignete Lebensräume und ausreichend Nahrung bieten. Speziell angefertigte und angebrachte Bilch-Nistkästen bieten dabei zusätzliche Unterschlupf- und Versteckmöglichkeiten.

Für den Schutz des Gartenschläfers brauchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Sie möchten dem Gartenschläfer helfen, das Projekt in Niedersachsen unterstützen und/oder haben Fragen?

Wenden Sie sich bitte an unsere Ansprechpartner*innen des Projektes.

Geplante Laufzeit

10.2018-09.2024

Das sechsjährige Projekt hat im Oktober 2018 begonnen. Es wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt und aus Mitteln der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung gefördert.

Gefördert durch die Bingo Umweltstiftung Niedersachsen Gefördert durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung

Ansprechpartner*innen

Andrea Krug

Tel. (0511) 96 56 9 - 39
Andrea.Krug(at)nds.bund.net

Marc Filla

Tel. (0511) 96 56 9 - 78
marc.filla(at)nds.bund.net​​​​​​​

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