Gartenschläfer. Foto: Jiří Bohdal

Für „Zorro“ – „Spurensuche Gartenschläfer“ lieferte wichtige Erkenntnisse und Maßnahmen für den Schutz des kleinen Bilchs

Der Gartenschläfer kam einst in weiten Teilen Europas vor, doch seine Bestände sinken seit Jahrzehnten dramatisch – vor allem in seinen natürlichen Lebensräumen. Daher war der BUND gemeinsam mit der Uni Gießen und der Senckenberg Gesellschaft auf „Spurensuche Gartenschläfer“. Auch in Niedersachsen setzt sich der BUND für die Erforschung und den Schutz des kleinen Bilchs ein. Das Ziel: das Aussterben der Schlafmaus mit der Zorro-Maske zu verhindern.

In den letzten 30 Jahren ist der Gartenschläfer aus rund 50 Prozent seines Verbreitungsgebiets verschwunden. Diese Entwicklung sorgte für Alarmstimmung bei Naturschutz und Wissenschaft: Was sind die Ursachen für den Rückgang? Wie kann man die verbliebenen Bestände erhalten? Und ist der Rückgang des Gartenschläfers ein Hinweis auf ein größeres Problem für die Artenvielfalt in Deutschland?

Um diese Fragen zu beantworten, hat der BUND von 2018 bis 2024 gemeinsam mit der Universität Gießen und der Senckenberg Gesellschaft in Niedersachsen sowie sechs weiteren Bundesländern das Projekt "Spurensuche Gartenschläfer" durchgeführt. Mit intensiver Forschung wurden die Ursachen für das Verschwinden des Gartenschläfers erkundet und passende Schutzmaßnahmen entwickelt und umgesetzt. Das Projekt wurde im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz und in Niedersachsen zudem durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung gefördert. Weitere Informationen zur „Spurensuche Gartenschläfer“ gibt es hier.

Projekt "Spurensuche Gartenschläfer"

Deutschlandweit wurden Gartenschläfer in sehr unterschiedlichen Lebensräumen beobachtet: Der Bilch bewohnt Wälder, Weinberge, Obstplantagen und Gärten vom Tiefland bis ins Mittelgebirge. Doch obwohl er so anpassungsfähig ist, ist der Gartenschläfer vielerorts bereits ausgestorben oder vom Aussterben bedroht. Dies gilt auch für Niedersachsen, wo die Schlafmaus früher weiter verbreitet war, seit Projektbeginn aber nur noch im Harz sicher nachgewiesen werden konnte. 

Offenbar findet der Gartenschläfer in seinen ursprünglichen Lebensräumen, den Wäldern, nicht mehr genug Nahrung und Versteckmöglichkeiten. Während er nämlich in anderen Regionen Deutschlands zunehmend in Siedlungsbereichen zu Hause ist, gehen die Bestände in Mittelgebirgen wie dem Harz drastisch zurück. Für das Verschwinden der Gartenschläfer scheinen auch Rattengift und Pestizide eine Rolle zu spielen. So war kein einziger der im Projekt untersuchten Gartenschläfer frei von Schadstoffen. Das Insektensterben wird als weitere Ursache für den Rückgang des Gartenschläfers vermutet. Weitere Infos zu den Forschungsergebnissen finden Sie hier.

Die gewonnenen Erkenntnisse zu Verbreitung, Nahrung und Todesursachen des Gartenschläfers stellten die Grundlagen die seit Ende 2022 im Harz umgesetzten Schutzmaßnahmen dar. Gemeinsam mit zahlreichen Aktiven und unterstützt von diversen Kooperationspartnern, wie den Niedersächsischen Landesforsten, hat der BUND u.a.  Waldränder angepflanzt, Benjeshecken angelegt, Nistkästen als zusätzliche Quartiermöglichkeiten aufgehängt und Feuchtbiotope aufgewertet. Die Schutzmaßnahmen sollen Gartenschläfern und anderen Tierarten zukünftig geeignete Lebensräume und ausreichend Nahrung bieten.

Das ambitionierte Projekt war nur durch große Unterstützung aus der Bevölkerung möglich.

Für den Schutz des Gartenschläfers brauchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Sie möchten dem Gartenschläfer helfen, das aktuelle Projekt „Es kommt auf jeden Einzelnen an – Individuenschutz Gartenschläfer“ in Niedersachsen unterstützen und/oder haben Fragen?

Wenden Sie sich bitte an unsere Ansprechpartner*innen.

Laufzeit

10.2018-09.2024

Das sechsjährige Projekt wurde im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt und in Niedersachsen zusätzlich aus Mitteln der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung gefördert.

Gefördert durch die Bingo Umweltstiftung Niedersachsen Gefördert durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung

Ansprechpartner*innen

Andrea Krug
Projektleiterin

Tel. (0511) 96 56 9 - 39
Andrea.Krug(at)nds.bund.net

Marc Filla
Projektmitarbeiter

Tel. (0511) 96 56 9 - 78
marc.filla(at)nds.bund.net​​​​​​​

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