BUND Landesverband Niedersachsen

BUND lädt zur Wildbienenexkursion auf den Parkfriedhof in Göttingen ein

21. August 2018 | Artenschutz (NI), Lebensräume, Mitmachen (NI), Natur erleben (NI), Naturschutz in der Stadt (NI), Projekt Ökologische Nische Friedhof (NI), Wildbienen

Buckel-Seidenbiene. Foto: Klaus Kuttig Buckel-Seidenbiene. Foto: Klaus Kuttig

Am 23. August bietet der BUND Niedersachsen von 17–19 Uhr auf dem Parkfriedhof Junkerberg in Göttingen eine kostenlose Foto- und Wildbienenexkursion an. Der Wildbienenexperte des BUND Niedersachsen, Jakob Grabow-Klucken, führt die Teilnehmer*innen über die Friedhofsanlage und erklärt Wissenswertes rund um die faszinierenden Insekten. Mit dabei ist der versierte Insektenfotograf Hans Leunig, der allen Fotografie-Interessierten Tipps und Tricks zeigt, um die flinken, kleinen Lebewesen vor die Kamera zu bekommen. Treffpunkt ist vor dem Haupteingang des Parkfriedhofs Junkerberg.

Mit etwas Glück entdecken Sie bei der Exkursion die Buckel-Seidenbiene (Colletes daviesanus), eine Wildbienenart, die in Niedersachsen flächendeckend vorkommt. Von Anfang Juni bis Ende August kann man sie vornehmlich an verschiedenen Korbblütlern, wie zum Beispiel der Echten Kamille oder dem Gewöhnlichen Rainfarn, beobachten. Korbblütler sind sowohl die Pollen- als auch die Nektarquellen für die Buckel-Seidenbiene. Ihre Nistplätze finden die Weibchen an Abbruchkanten und Steilwänden, in die sie eigene Niströhren graben. Erkennbar sind die Nester an den seidig schimmernden Verschlüssen – daher leitet sich auch der Name dieser Wildbienenart ab.

Die Veranstaltung ist Teil des Projektes „Ökologische Nische Friedhof“. Ziel des Projektes ist es, in der Stadt Lebensraum für bedrohte Arten zu schaffen. Am Beispiel der Wildbienen zeigt der BUND, welche Möglichkeiten es für naturnahe Strukturen auf Friedhöfen gibt. Niedersachsenweit beteiligen sich derzeit vier große Friedhöfe am Projekt: Der Parkfriedhof Junkerberg in Göttingen, der Stadtfriedhof Stöcken in Hannover, der Waldfriedhof Lüneburg und der Stadtfriedhof Braunschweig. Jeder Friedhof kann durch Umgestaltung von Teilflächen Lebensräume schaffen. Durch das Projekt soll ein nachhaltiger Trend gesetzt werden, um Friedhöfe, Parkanlagen und Grünflächen zu langfristig ökologisch wertvollen Lebensräumen im urbanen Raum zu gestalten. Gefördert wird es durch die Niedersächsische Bingo Umweltstiftung. Das Projekt bildet einen Baustein im Kampf gegen das Insektensterben – mit dem speziellen Fokus auf Wildbienen und urbane Grünflächen – und trägt so zum Erhalt der Biodiversität bei.

 

HINTERGRUND
Friedhöfe spielen eine wichtige Rolle in der religiösen Praxis und erfüllen eine wichtige Erholungsfunktion für viele Menschen. Gerade in Stadtgebieten kommt den Friedhöfen als Grünflächen auch eine wichtige Funktion für die Erholung der Bevölkerung zu:
Aktuell machen z.B. die Friedhöfe in der Landeshauptstadt Hannover etwa ein Drittel des öffentlichen Grüns aus. Sie sind aber auch ein wichtiger Rückzugsraum für Pflanzen und Tiere und bilden oft ökologisch wertvolle Inseln im urbanen Raum. Alte Friedhöfe mit alten Baumbeständen gehören zu den artenreichsten städtischen Bebauungstypen.
Gerade in den Bereichen außerhalb der gepflegten Grabflächen kommt eine Vielzahl an wildwachsenden Farn- und Blütenpflanzen vor, von denen sogar 10% als seltene oder gefährdete Arten auf der „Roten Liste“ stehen. Für Insekten und insbesondere für Wildbienen bieten sie einen wichtigen Lebensraum. Mitunter kommen in der Stadt 50-90 % der Wildbienenarten einer Region vor. Aufgrund der fortlaufenden Bautätigkeiten wird die Bedeutung von Friedhöfen als Rückzugsgebiet für die Natur wohl in Zukunft noch zunehmen.

 

Veranstaltungsadresse:
Parkfriedhof Junkerberg
Heinrich-A.-Zachariä-Bogen 12
37077 Göttingen
Haltestelle „Friedhof Junkerberg“ der Stadtbuslinien 31 und 32

 

Rückfragen zum Thema an:

Jakob Grabow-Klucken, Projektleiter „Ökologische Nische Friedhof“, BUND Landesverband Niedersachsen, Tel. (0511) 965 69 12, jakob.klucken(at)nds.bund.net

 

Presseanfragen:

Dr. Tonja Mannstedt, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, BUND Landesverband Niedersachsen, Tel. (0511) 965 69 - 31, tonja.mannstedt(at)nds.bund.net

 

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