BUND Landesverband Niedersachsen
Buckel-Seidenbiene (Colletes daviesanus) ♂. Foto: Klaus Kuttig

Unsere Arbeit wirkt!

In einem Jahresrückblick haben wir unsere Erfolge aus 2021 für Sie zusammengestellt. Von Aktionstagen und Menschenketten über neue BUND-Projekte und Premieren bis hin zu umweltpolitischen Erfolgen. Und mittendrin unser Jubiläum.

Trotz der zahlreichen Einschränkungen, die wir durch die Corona-Pandemie erfahren haben, war das Jahr 2021 für den BUND Niedersachsen ein aktives und erfolgreiches Jahr, in dem wir vieles für den Umwelt-, Klima- und Naturschutz im Land bewegt haben. Mit dem richtigen Maß an öffentlichem Druck, Dialogbereitschaft und im Schulterschluss mit anderen gesellschaftlichen Gruppen können wir Beachtliches erreichen. Hier finden Sie von Januar bis Dezember unsere Höhepunkte im vergangenen Jahr.

Januar

  • Kein LNG in Stade: Deutsche Umwelthilfe und BUND Niedersachsen legen ein Rechtsgutachten vor, wonach das an der Elbe geplante Terminal für Flüssigerdgas (LNG) aus Umwelt- und Sicherheitsgründen nicht genehmigungsfähig ist. Der BUND lehnt ein Terminal aus Gründen des Klimaschutzes ab. Unklar ist auch, wie sich der Bau und Betrieb des LNG-Terminals auf Flora, Fauna, Böden, Wasser und die Gesundheit auswirkt.
     
  • A20 doppelt so teuer: Wir stellen eine neue Studie vor und zeigen, dass die Kosten der Küstenautobahn A20 im Bundesverkehrswegeplan vollkommen unterschätzt worden sind. Unsere Forderung: Das Bauvorhaben muss gestoppt werden!

Februar

Grüner Gipskarst - Alter Stollenberg. Foto: BUND Nordhausen Grüner Gipskarst - Alter Stollenberg. Foto: BUND Nordhausen

  • Harzer Gipskarst retten: Mit einem Online-Appell startet unsere neue Kampagne zum Gipskarst. Wir fordern die Landesregierung zum Schutz dieser einzigartigen Landschaft vor dem Gipsabbau auf. Im Landesraumordnungsprogramm sollen neue Abbaugebiete ausgewiesen werden.
     
  • Weniger Kunststoff – umweltbewusst und aktiv: Im neuen BUND-Projekt zur Plastikvermeidung startet ein digitales Bildungsangebot. Die Online-Schulungen stoßen auf große Resonanz bei BUND-Aktiven und engagierten Bürger*innen.
     
  • Artenschutz geht weiter: Die Umsetzung der Allianz für Artenschutz schreitet weiter voran. Der BUND und die Partner des Niedersächsischen Weges beschließen Eckpunktepapiere zu zentralen Fragen des Artenschutzes wie Regelungen zum Biotopverbund, zur Betreuung ökologisch wertvoller Gebiete und zur Beratung von Landwirt*innen.
     
  • Erste Erfolge an der Ems: Nach 5 Jahren „Masterplan Ems 2050“ ziehen BUND, Nabu und WWF eine positive Bilanz zum Anschluss von Seitengewässern und Wiesenvogelschutz. Weil der Zustand des Flusses jedoch noch schlecht ist, diskutierten die Verbände in einem Workshop mit politischen Vertreter*innen.

März

Müllsammel-Aktion am Strand von Spiekeroog. Foto: BUND Müllsammel-Aktion am Strand von Spiekeroog  (BUND / D. Seeger)

  • #NiedersachsenSammeltMüll: Der BUND Niedersachsen ruft vom 13.-31. März die Niedersächsischen Clean-up-Wochen aus und lädt Bürger*innen zum Müllsammeln ein. Überall im Land wird fleißig gesammelt.
     
  • Alternativen zum Naturgips: In Rahmen unserer Gipskarst-Kampagne zeigen wir mit einem Gutachten, dass ein Ausstieg aus dem Naturgipsabbau bis spätestens 2045 möglich ist und ausreichend Alternativen zur Verfügung stehen.
     
  • Auenprojekt erfolgreich abgeschlossen: Nach 8 Jahren endet das Großprojekt „Lebendige Auen für die Elbe“ des BUND-Auenzentrums Burg Lenzen. Es hat einen wichtigen Beitrag zum Arten- und Klimaschutz geleistet. An der Hohen Garbe wurde die Aue wiederhergestellt.

April

  • Ein Jubiläum: Der BUND Niedersachsen wird 60 Jahre alt. Eine gute Gelegenheit, unseren zahlreichen Ehrenamtlichen Danke zu sagen, denn sie machen den Verband aus.
     
  • Unterschriftenübergabe: Viele Menschen unterstützen unseren Online-Appell „Harzer Gipskarst retten“. Der BUND überreicht 3.000 Protestunterschriften an Ministerpräsident Stephan Weil.
     
  • Premiere: Am 30. April ist der erste europaweite Tag der Streuobstwiese. BUND und Streuobstwiesen-Bündnis laden zu einer Online-Tagung ein, auf der sie über Wiesen in Niedersachsen, die Bedeutung von historischen Obstsorten und deren Verwertung informieren.
     
  • Historisches Urteil: Das Bundesverfassungsgericht erklärt das deutsche Klimaschutzgesetz für teilweise verfassungswidrig und fordert vom Gesetzgeber Nachbesserungen, um die Klimaziele zu erreichen. Der BUND hatte 2018 gemeinsam mit Verbündeten Verfassungsbeschwerde erhoben. Was für ein Erfolg!

Mai

Hecken schaffen Lebensräume Hecken schaffen Lebensräume  (BUND)

  • Startschuss für kommunalen Wettbewerb: BUND Niedersachsen und Niedersächsischer Städtetag rufen Kommunen zur Teilnahme auf. Ziel des Wettbewerbes „Köpfchen statt Kunststoff“ ist es, landesweit Strategien zur Kunststoffreduktion anzuschieben.
     
  • BUND-Projekt „Eigene Vielfalt“ beginnt: Am Beispiel von drei Modellregionen zeigen wir, wie mehr artenreiche Lebensräume in der Agrarlandschaft entstehen können, die miteinander verbunden sind. Dabei arbeiten wir eng mit Landvolk und Landwirtschaftskammer zusammen.
     
  • Schacht Konrad stoppen: BUND und Nabu beantragen einen Widerruf des Planfeststellungsbeschlusses für Schacht Konrad. Bei einer Protestaktion fordern sie das Land auf, das Atommüllprojekt aufzugeben. Aufgrund der enormen Umweltprobleme ist der Schacht als Atommülllager ungeeignet.

Juni

Wiesen und Wald - statt Asphalt. Foto: Jörg Farys Wiesen und Wald - statt Asphalt  (Jörg Farys)

  • Radeln gegen die A20: Anlässlich des bundesweiten Aktionswochenendes zur Mobilitätswende vom 4. bis 6. Juni protestiert der BUND zusammen mit zahlreichen weiteren Organisationen und Bürgerinitiativen gegen den Neubau der Autobahn A20. Entlang der gesamten Trasse gibt es weitere Protestaktionen ebenso an der A39 und in Hannover.
     
  • Moorschutz heute und morgen: Zum Abschluss des sechsjährigen BUND-Projektes Klimatools diskutieren über 100 Fachleute über die Projektergebnisse sowie über Klimaschutz und Biodiversität in Natura 2000-Gebieten. Anschließend gab es Exkursionen in das Neustädter und das Große Moor.
     
  • Die Endlagersuche verstehen: Der BUND diskutiert mit Umweltminister Olaf Lies, Expert*innen der Landes- und Bundesbehörden, Bürgerinitiativen und Bürger*innen über die Endlagersuche in Niedersachsen – im digitalen Format.

Juli

Burg Lenzen Burg Lenzen  (Dieter Damschen)

  • Niedersächsischer Weg zum Artenschutz: Mit einem ersten Jahresbericht ziehen BUND Niedersachsen und seine Partner aus Naturschutz, Landwirtschaft und Politik Bilanz. Um Lebensräume und Arten langfristig zu erhalten, hat der BUND intensiv an Programmen zum Insekten- und Wiesenvogelschutz und zur Pestizidreduktion mitgewirkt.
     
  • Die Burg wird vegan: Der Hotelbetrieb auf der BUND-Einrichtung Burg Lenzen an der Elbe öffnet nach längerer Corona-Pause seine Türen mit neuen Betreibern. Aus dem BioHotel Burg Lenzen wird das ahead burghotel, als größtes veganes Hotel Deutschlands.
     
  • Keine Erdgasförderung vor der Küste: Im Streit um den Antrag auf Erdgasförderung an der „Geldsackplate“ an der Grenze zu den Niederlanden sprechen sich SPD und CDU in Niedersachsen gegen eine Genehmigung aus. Der BUND Niedersachsen hatte zuvor gemeinsam mit zahlreichen Umweltverbänden vehement gegen das Vorhaben protestiert, weil es nationalen und internationalen Klimaschutzzielen widerspricht.

August

Meereskunde. Foto: Wattwelten Norderney Meereskunde  (Wattwelten Norderney)

  • Aktionstag gegen die A20: Am 28. August ruft ein breites Bündnis von Umweltverbänden, darunter der BUND, erneut zu einer Protestaktion gegen die geplante A 20 auf. In Stade ziehen über 300 Menschen mit Fahnen und Sprechchören durch die Innenstadt.
     
  • Hochsaison in unseren Einrichtungen (Verlinkung zu Youtube): Auch im Sommer 2021 sind unsere Nationalpark-Häuser zwischen Küste und Harz wahre Publikumsmagneten. Sie haben die beschwerliche Schließungszeit genutzt, um neue spannende und auch digitale Angebote zu entwickeln. Zum Beispiel einen Kurzfilm zum Watt von Kindern für Kinder. 

September

Hannover - Start auf dem Opernplatz

  • Kein Müll im Fluss: Der BUND lädt zu einem Aktionsmonat gegen Plastikmüll in Gewässern ein – mit Müll-Challenge für Kinder und Vortragsreihe zu den Auswirkungen von Plastikmüll. Vielerorts bieten BUND-Gruppen Müllsammlungen an: In Hannover sammeln wir über 20 Kubikmeter Müll aus Leine und Teichen.
     
  • Fahrrad-Sternfahrt: Für eine sofortige Verkehrswende und mehr Klimaschutz protestieren 800 Menschen bei einer Sternfahrt in Hannover. Zu der Fahrraddemo hatte ein Bündnis von Umweltverbänden, darunter FridaysforFuture, BUND und BUNDjugend, eingeladen.
     
  • Erfolg für den Gipskarst: Das Land Niedersachsen hat seine Pläne, den Gipsabbau im Südharz auszuweiten, aufgegeben. Über Monate hat der BUND massiv gegen die geplante Erweiterung protestiert: mit einer Unterschriftenaktion an Ministerpräsident Weil, Protestmärschen im Südharz und vieles mehr. Dadurch retten wir 45 Hektar wertvollste Natur in der Harzer Gipskarstlandschaft vor der Zerstörung.
     
  • Globaler Klimastreik: Direkt vor der Bundestagswahl gehen wir zusammen mit Fridays for Future und viele weiteren Organisationen auf die Straßen für echten Klimaschutz. Der BUND fordert Klimaneutralität Niedersachsens bis 2040 und schwenkt die Klimafahnen unter anderem auf dem Opernplatz in Hannover!
     
  • Aus für Gorleben: Fast fünf Jahrzehnte lang hat der BUND gegen die Nutzung des Salzstocks Gorleben als Atommüllendlager gekämpft. Nun ist es amtlich: Die Stilllegung des Bergwerks wurde beantragt. Ein riesiger Erfolg für Niedersachsens Atomkraftgegner*innen, der zeigt, dass Beteiligung und Transparenz unverzichtbarer Bestandteil der Endlagersuche sind.
     
  • Gameover für Konrad: Über 21.000 Unterschriften übergeben BUND, Nabu und das Bündnis Salzgitter gegen Schacht KONRAD nach einem Protestmarsch durch Hannover an Umweltminister Lies. Die Unterschriftenaktion unterstützt unseren Antrag zur Aufhebung der Genehmigung von Schacht Konrad.

Oktober

Menschenkette durchs Moor Menschenkette durchs Moor (BUND/Wenzel)

  • Menschenkette durchs Moor:  Vom 8.-10. Oktober finden die 2. bundesweiten Aktionstage zur Mobilitätswende statt. Der BUND bildet zusammen mit weitere Organisationen eine lange Menschenkette auf der geplanten Trasse der A20.
     
  • Schluss mit der Pökelei! Mit Protestaktionen und einer Unterschriften-Aktion macht der BUND in Niedersachsen, Hessen und Thüringen auf die dramatischen Folgen von Salzeinleitungen in Weser und Werra aufmerksam. Wir fordern die Umweltminister*innen der 3 Länder auf, im Dezember strenge Grenzwerte für die Einleitung zu beschließen.
     
  • Allee des Jahres: Anlässlich des „Tages der Allee“ kürt der BUND die Allee des Jahres 2021. Sie liegt in Niedersachsen –  und zwar in Springe bei Hannover. In Niedersachsen gibt es über 2.000 Alleen. Als Landschaftselemente stehen sie unter besonderem Schutz. Mit einem Fotowettbewerb rückt der BUND sie ins Rampenlicht.

November

Gartenschläfer. Foto: Sven Büchner Gartenschläfer. Foto: Sven Büchner

  • Spurensuche Gartenschläfer: Durch die Zusammenarbeit von Naturschützer*innen und Wissenschaftler*innen konnten innerhalb weniger Monate tausende wissenschaftliche Daten zum Gartenschläfer gesammelt werden – einmalig in der Tierforschung Deutschlands. Die Daten werden bis zum Frühjahr ausgewertet.
     
  • Teilerfolg gegen Versalzung von Werra und Weser: Mit unserem Protest haben wir erreicht, dass die Politik auf der Weserministerkonferenz eine Reduzierung der Salzeinleitungen beschlossen hat. Entscheidend ist jedoch, was der Bewirtschaftungsplan und die Einleitungsgenehmigung vorgeben, die Ende Dezember erlassen werden.

Dezember

Umweltmnister Olaf Lies verspricht, sich für eine Einhaltung der Zielwerte einzusetzen. Foto: BUND Umweltmnister Olaf Lies verspricht, sich für eine Einhaltung der Zielwerte einzusetzen. Foto: BUND

  • Salz ist Gift für unsere Flüsse! Der BUND überreicht Umweltminister Lies rund 1.200 Unterschriften aus dem Online-Appell und fordert ihn auf, sich bei den Verhandlungen zum Bewirtschaftungsplan Salz für eine konsequente Reduktion der Salzeinträge einzusetzen. Dieser wird den BUND-Forderungen in großen Teilen entsprechen, lässt jedoch Schlupflöcher.
     
  • Ökologische Stationen: Der BUND reicht zusammen mit Partnern beim Land Anträge für drei neue und eine erweiterte Ökologische Station in Niedersachsen ein, um sich noch stärker in der Pflege und Entwicklung von Natura 2000-Schutzgebieten zu engagieren.
     
  • (K)eine Entscheidung zur A20: Am 7. Dezember soll in Leipzig die Gerichtsverhandlung zu unserer Klage gegen den Bau der Autobahn A20 beginnen. Sie ist das klima- und umweltschädlichste Projekt des gesamten Bundesverkehrswegeplans. Die Verhandlung wird jedoch coronabedingt verschoben.
     
  • Ende für AKW Grohnde: Zum Jahresende geht das Atomkraftwerk Grohnde an der Weser für immer vom Netz. Das Ende für das AKW ist eine wichtige Etappe im deutschen Atomausstieg. Jahrzehnte haben wir auf die unzureichenden Sicherheitssysteme in Grohnde hingewiesen und die Störfälle kritisiert.

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