Rückblick 2024

In einem Jahresrückblick haben wir unsere Erfolge - und auch Niederlagen - aus 2024 für Sie zusammengestellt. Blicken Sie mit uns zurück auf Proteste gegen den Bau neuer Autobahnen und für einen sozial-, klima- und umweltgerechten Umbau der Landwirtschaft, auf neue BUND-Projekte und unsere Forderungen nach einer besseren Naturschutz-Gesetzgebung der Bundesregierung, um das Artensterben zu stoppen und die biologische Vielfalt wiederherzustellen.

Januar

Die BUNDjugend beim Mooreinsatz  (BUNDjugend / Farina Grassmann)

  • „Wir haben es statt“-Demo: Für einen sozial-, klima- und umweltgerechten Umbau der Landwirtschaft sind am 20. Januar 8.000 Menschen in Berlin bei der „Wir haben es satt!“-Demonstration auf die Straße gegangen. Mit dabei waren auch BUND-Aktive aus Niedersachsen. Gemeinsam forderten sie weniger Pestizide, mehr ökologische und konventionelle Lebensmittel ohne Gentechnik und mehr Tierschutz sowie die erkennbare Kennzeichnung von Produkten, die diese Anforderungen erfüllen.
  • BUNDjugend-Projekt "We want Moor“Im neuen Jugend-Moor-Projekt „We want Moor!“ setzen sich junge Menschen für den Moor- und Klimaschutz in Niedersachsen ein – mit Moorschutzeinsätzen, Bildungsangeboten, Exkursionen, Aktionen und einem Jugend-Moor-Camp haben sie 2024 mehr über Moore gelernt, Menschen für die Bedeutsamkeit von Mooren sensibilisiert und einen unmittelbaren Beitrag zum Moor- und Klimaschutz geleistet. Denn: Obwohl Moore nur 3 Prozent der gesamten Landfläche einnehmen, enthalten sie doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder dieser Erde.

Februar

 (Ecomare / Sytske Dijksen / CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons)

  • Mehr Schutz fürs Wattenmeer: Das UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer ist in Gefahr. Es droht der Verlust des Schutzstatus. Der BUND fordert ein effektives Sofortprogramm zum Schutz des Wattenmeers, das unter anderem ein Verbot der Erdöl- und Erdgasförderung sowie die Abkehr von unrealistischen Ausbauzielen von Offshore-Anlagen einschließt. Stattdessen muss es zu einer Ausweitung von Ruhezonen auf 75 Prozent der Nationalparkfläche kommen. Dazu hat der BUND Niedersachsen ein Forderungspapier erarbeitet: Mehr Schutz fürs Wattenmeer!           
  • Gemeinsam Hand in Hand: Der BUND Niedersachsen und der Paritätische Wohlfahrtsverband Niedersachsen e.V. unterstützen die Initiative „Gemeinsam Hand in Hand“. Die Verbände beteiligten sich am 3. Februar an der Menschenkette aus 7.000 Personen rund um den Niedersächsischen Landtag in Hannover und setzten damit ein klares Zeichen gegen Hass und Hetze. Sie machten deutlich: Wir sind eine starke Demokratie mit einer lebendigen Zivilgesellschaft, die sich für ein zukunftsfähiges Land in einer ökologischen, sozial gerechten und friedfertigen Welt einsetzt.          
  • Drei Hektar für die Artenvielfalt: Am 12. Februar feierte der BUND gemeinsam mit Projektpartner*innen und Unterstützer*innen den erfolgreichen Abschluss des Projektes „Eigene Vielfalt“ in Hannover. Das Projekt basiert auf dem kooperativen Ansatz des Niedersächsischen Weges und zielte darauf ab, neue Lebensräume in der Agrarlandschaft zu schaffen. Während der vergangenen drei Jahre wurden in sieben Landkreisen 7000 Sträucher und Bäume gepflanzt sowie 12 000 Quadratmeter Blühfläche angelegt.

März

 (BUND Naturschutz / Martin Geilhufe)

  • Klage gegen fossile Infrastruktur: Im März legte der BUND Klage gegen das feste LNG-Terminal in Stade ein. Der Bau verstößt gegen nationale und internationale Klimaziele. Auch der künftige Betrieb des landseitigen Terminals mit fossilem Flüssiggas bis zum Jahr 2043 widerspricht dem im Landtag beschlossenen Klimagesetz, das für Niedersachsen Treibhausgasneutralität bis 2040 festschreibt. Die Pläne weisen gravierende Sicherheitslücken auf und können zu erheblichen Gefahren für Mensch und Natur führen. Der Klageweg ist lang und kostspielig – wir bleiben dran.
  • Studien zum Stand des Torfabbaus in Niedersachsen: Das Umweltforum Osnabrücker Land e.V. hat eine umfassende Studie zum Projekt „Klimaschutz durch Moorschutz“ herausgegeben, an der der BUND beteiligt war. Die Ergebnisse machen deutlich, dass es ein Umdenken bei der Moornutzung geben muss. Niedersachsen, das rund 73 % aller deutschen Hochmoorflächen besitzt, steht weiterhin im Zentrum des Torfabbaus. Pro Jahr werden hier etwa 6,5 Millionen Tonnen Torf gefördert – mit massiven Folgen: Lebensräume gefährdeter Arten werden zerstört, und enorme Mengen klimaschädlicher Gase freigesetzt. Die Studie zeigt, dass es an einem bundesweiten Moormanagement fehlt und fordert eine klare Kontrolle und Renaturierung der Flächen.

April

 (Klaus Mayhack)

  • Auftakt des neuen Streuobstwiesen-Projekts: Zum europaweiten Tag der Streuobstwiese am 26. April 2024 hat der BUND Niedersachsen sein neues Projekt „Besonders gestreute und gepflegte Räume“ gestartet. Ziel ist es, ein umfassendes Pflegekonzept für Streuobstwiesen zu entwickeln und die Artenvielfalt sowie den Erhalt dieser wertvollen Lebensräume zu fördern. In drei Modellregionen werden gezielt Insektengruppen untersucht, Bildungsangebote geschaffen und Gemeinden sowie Ehrenamtliche bei der Pflege und Neuanlage von Streuobstwiesen unterstützt.

Mai

  • Klimastreik zur Europawahl: Der BUND Niedersachsen ist zusammen mit vielen weiteren Organisationen im Vorfeld zur Europawahl für einen vereinten Klimaschutz in einem sicheren und gerechten Europa auf die Straße gegangen. Anlässlich der Europawahl setzten wir zudem ein Zeichen für die Demokratie und gegen Rechtsradikalismus.
  • Petition „Besser ohne Gift“: Im Mai haben wir über 110.000 Unterschriften – aus der Petition „Besser ohne Gift“ – an das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung überreicht und damit einen besseren Schutz vor Pestiziden für uns und unsere Natur gefordert sowie eine Minimierung des Pestizideinsatzes bis 2030 um mindestens die Hälfte und ein nationales Anwendungsverbot glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel. Für private Haushalte haben wir Alternativen erarbeitet.
  • BUND Insekten Kosmos: Ob Bienen, Wespen, Käfer oder Tagfalter – mit der im Mai veröffentlichten App „BUND Insekten Kosmos“ können Interessierte jetzt Insekten in Deutschland und Niedersachsen mit dem Smartphone und dank modernster KI-Technologie unterwegs bestimmen. Die App enthält bis zu 2000 Insekten und Spinnen, umfangreiche Artenporträts und detaillierte Darstellungen.

Juni

  • Europawahl: Unter dem Motto „Europawahl zur Umweltwahl machen“ haben wir uns in diesem Jahr für ein ökologischeres und sozialeres Europa stark gemacht. 80 Prozent aller Natur- und Umweltschutzgesetze haben ihren Ursprung in der EU und beeinflussen sowohl die deutsche als auch die niedersächsische Gesetzgebung. Auf unserer Webseite haben wir dazu eine Themenseite erstellt und erklärt, welche Auswirkungen das Brüsseler Europaparlament auf uns und unsere Umwelt hat. Auch die Regionalbeilage des BUNDmagazins erschien zum Thema.
  • Mitgliedergewinnung: Seit Mai 2023 suchen wir nach erfolgreichen Möglichkeiten der Mitgliederwerbung und Aktiven-Gewinnung in den Kreisgruppen. Aus Interviews und Besuchen bei Vorständen und Aktiven entstand entstand zwischen Mai und Juni 2024 ein neues Workshop-Angebot: Hier geht es um Gründe für den Eintritt, Aktivitäten innerhalb unserer Gemeinschaft, Engagement und Anerkennung. 2024 ist der Workshop mit reger Teilnahme gestartet – 2025 soll das Angebot ausgeweitet werden. Infos und Buchungen sind möglich bei monika.heinen(at)nds.bund.net. Der Workshop richtet sich an alle Aktiven, die Unterstützung suchen, ebenso an alle noch „stillen“ Mitglieder. Wer aktiv helfen möchte oder Hilfe sucht, darf sich angesprochen fühlen.

Juli

  • Kurzstudie Bundesverkehrswegeplan: Im Juli wurde eine Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft im Auftrag von BUND, Klima-Allianz Deutschland, ACE Auto Club Europa und ver.di veröffentlicht. Diese belegt, dass beim Neubau von Autobahnen und Bundesstraßen rund 20 Milliarden Euro bundesweit einzusparen sind. Die Verbände forderten, Straßenneubauprojekte zu streichen und die dadurch freiwerdenden Milliarden in die Sanierung von Brücken, Straßen, Radwegen und den naturverträglichen Ausbau der Schiene zu investieren. 
  • Neues BUND-Design: Ein neues Design stärkt den BUND und unsere Sichtbarkeit – von der Ortsgruppe bis zum Bundesverband haben wir unser Erscheinungsbild überarbeitet. Das neue Design stellt sich den Anforderungen der modernen Kommunikation im digitalen Raum, in der realen Welt sowie der Verbindung von beidem. Materialien im alten Design werden uns in den nächsten Jahren auch weiterhin begleiten. Als nachhaltiger Verband schmeißen wir sie nicht weg – wo möglich, nutzen wir sie weiter oder upcyceln sie.
  • Fahndungserfolg: 10.000ster Gartenschläfer gesichtet: Ein Team aus Wissenschaftler*innen und Naturschützer*innen hat in den vergangenen Jahren bundesweit nach dem stark gefährdeten Gartenschläfer gefahndet. Aus der Bevölkerung gingen zahlreiche Hinweise auf die kleinen Nager ein. Im Juli 2024 kam die 10.000ste Meldung. Sie markiert einen wichtigen Meilenstein im BUND-Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ und trägt – genau wie bisher 250 Meldungen aus Niedersachsen – dazu bei, das Verbreitungsgebiet des Gartenschläfers in Deutschland neu zu definieren.

August

Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Mitte) nimmt zusammen mit BUND-Vorsitzender Susanne Gerstner (links) und Vize-Präsident des Landvolks Hubertus Berges (rechts) die Fortschritte im Projekt „Kurs auf Blau-Grün“ unter die Lupe  (N. Manski / ML)

  • Klage gegen die A39: Der BUND Niedersachsen hat im August erneut Klage gegen die Genehmigung eines Teilstücks der A 39 eingereicht. Die Strecke soll am Südrand der Lüneburger Heide zwischen Wolfsburg und Ehra verlaufen. Bereits im Jahr 2018 hatte der BUND gegen den Bau dieses 7. Abschnittes geklagt und gewonnen, weil das Gericht die Planungen für rechtswidrig hielt. Sie wurden seitdem zwar ergänzt, doch unsere Kritik bleibt – Denn der Bau beeinträchtigt nationale und europäische Schutzgebiete und zerstört wertvolle Lebensräume und naturnahe Gewässerläufe.
  • Erfolge im Projekt „Kurs auf Blau-Grün“:  Das BUND-Projekt „Kurs auf Blau-Grün“ hat im Rahmen des Niedersächsischen Weges weitere Erfolge erzielt. In der Modellregion Weser-Elbe werden Gewässerrandstreifen naturnah gestaltet, um die Artenvielfalt zu fördern und die Biotopvernetzung zu stärken. Erste positive Ergebnisse, wie die Ansiedlung von Amphibien und Libellen, wurden bereits verzeichnet.

September

 (AG Schacht Konrad)

  • Klimaklage – Klimaschutz ist Menschenrecht: Das neue Bundes-Klimaschutzgesetz ist gefährlich ambitionslos und reicht nicht, um die Pariser Klimaziele einzuhalten. Die Bundesregierung verstößt damit gegen das Grundgesetz. Darum hat der Bundesverband zusammen mit dem Solarenergie Förderverein Deutschland e.V. (SFV) und Einzelkläger*innen Verfassungsbeschwerde eingelegt. Gemeinsam fordern wir die Bundesregierung zum Handeln gegen die Klimakrise auf.
  • Klage zu Schacht Konrad: Am 13. September lehnte das niedersächsische Umweltministerium den Antrag von NABU und BUND auf Widerruf der Genehmigung für Schacht Konrad ab. Die Landesverbände der beiden Organisationen reichten im Oktober Klage gegen diese Entscheidung ein. Der BUND kritisiert den Entschluss als unverantwortlich und verweist auf die fundierten wissenschaftlichen und juristischen Bedenken, die gegen eine Nutzung des maroden Bergwerkes als Lager für schwach- und mittelradioaktiven Müll sprechen. Der BUND Niedersachsen fordert zudem ein umfassendes Sicherheitskonzept für die Zwischenlagerung hochradioaktiver Abfälle und einen konsequenten Atomausstieg in Deutschland.
  • BUND Pilz-App: Umfassende Informationen für eine erfolgreiche und verantwortungsvolle Pilzernte, bietet seit September die neue App-Erweiterung des BUND Niedersachsen „ID-Pilze“. Die App soll helfen, die 300 häufigsten Pilzarten und -gattungen im Gelände einfacher und sicherer zu bestimmen. Weitere Informationen finden Sie hier.
  • Niedersächsischer Weg: Maßnahmen wirken zunehmend in die Breite: Der „Niedersächsische Weg“ zeigt Erfolge: die Maßnahmen für mehr Natur-, Arten- und Gewässerschutz kommen zunehmend in der Fläche an. Das zeigt der 4. Jahresbericht, den die Partnerinnen und Partner des Niedersächsischen Weges im September vorgestellt haben. Der Rückgang der biologischen Vielfalt gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Eine Lösung, um Natur, Arten und Gewässer flächendeckend zu schützen, liegt unter anderem in einer nachhaltigen Landwirtschaft. Der Niedersächsische Weg fördert die Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Politik und Naturschutz.

Oktober

 (Klaus Kuttig)

  • Klage gegen Naturschutz-Gesetzgebung der Bundesregierung: Der Bundesverband des BUND hat vor dem obersten deutschen Gericht Klage gegen die Bundesregierung eingereicht – für eine bessere Naturschutz-Gesetzgebung! Das Tempo des Artensterbens ist alarmierend. Das belegen auch die aktuellen Roten Listen aus Niedersachsen: Von den heimischen Lebensräumen sind 88 Prozent gefährdet oder bereits verschwunden – 43 Prozent aller Brutvogelarten sowie viele andere Tiergruppen in Niedersachsen sind ebenfalls betroffen. Die Verfassungsklage fordert den Bundestag auf, ein umfassendes Biodiversitäts-Schutzkonzept zu erlassen, das den sofortigen Stopp des Artensterbens und Maßnahmen zur Wiederherstellung der biologischen Vielfalt umfasst.
  • Projektabschluss: Gartenschläfer-Pflanzaktion: Das BUND-Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ ist im November erfolgreich zu Ende gegangen. Abschluss bildete eine gemeinsame Pflanzaktion im Harz, zu der der BUND Niedersachsen und die Niedersächsischen Landesforsten für den 10. November eingeladen hatten. Aktionen wie diese sollen den Lebensraum des seltenen Gartenschläfers verbessern.
  • BUND gewinnt Klage: Baustopp für Surfpark Stade bleibt: Am 2. Oktober entschied das Oberverwaltungsgericht Lüneburg zugunsten der Klage des BUND und erklärte den Bebauungsplan für den Gewerbe- und Surfpark in Stade für unwirksam. Das Gericht begründete seine Entscheidung mit Verstößen gegen regionale Planungsauflagen und unzureichenden Maßnahmen zur Vermeidung von Eingriffen in die Natur. Der Baustopp bleibt damit bestehen.
  • „Mehr Arten im Garten“-Projektstart: Unter diesem Motto hat der BUND Niedersachen gemeinsam mit dem Naturgartenverein im Oktober ein dreijähriges Projekt gestartet. Zusammen wollen sie Lebensgrundlage von Wildbienen und Co. durch die Verbreitung von heimischen Stauden stärken. Dazu soll ein Netzwerk von Gartenfreund*innen aufgebaut werden, die wildbienenfreundliche und heimische Stauden aufziehen, tauschen und so weiteren Hobbygärtner*innen zugänglich machen. Ergänzend will der BUND Mitarbeiter*innen von kommunalen Bau- und Betriebshöfen in Modellregionen in Techniken der Anlage und Pflege von insektenfreundlichem Grün weiterbilden.

November

  • Mobilitätsbarometer: Der BUND hat gemeinsam mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat eine repräsentative, bundesweite Befragung zur Mobilität in Deutschland in Auftrag gegeben. Diese zeigt, dass jede dritte Person in Deutschland unzufrieden mit der Erreichbarkeit von Bus und Bahn am eigenen Wohnort ist. Für Niedersachsen ergab die Umfrage eine besonders hohe Unzufriedenheit – nur 53 % der Befragten gaben an, sich gut angebunden zu fühlen. Niedersachsen liegt damit auf einem der hintersten Plätze.
  • Brennelementefabrik Lingen: Der BUND beteiligte sich über das Jahr 2024 hinweg an verschiedenen Demonstrationen gegen die Erweiterung der Brennelementefabrik in Lingen und das Joint-Venture mit Rosatom. Am 20. November fand dazu ein Erörterungstermin statt. Das Fazit: kritisch. Die Kooperation mit Rosatom birgt laut BUND erhebliche Sicherheitsrisiken und könnte Spionage und Sabotage begünstigen. Zudem unterschätzten die Betreiber das Gefahrenpotenzial der Kooperation. Der Verband fordert das Umweltministerium auf, den Ausbau zu stoppen, und ruft die EU zu Sanktionen gegen den russischen Atomsektor auf. Das Verfahren wird sich voraussichtlich noch lange hinziehen – ein Ergebnis ist im Jahr 2025 zu erwarten. 
  • BUND Klage: Mehr Meeresschutz auf der Doggerbank: Der BUND hat am 18. November Klage gegen die Bundesregierung eingereicht, um die Fischerei mit Grundschleppnetzen im Meeresschutzgebiet Doggerbank zu stoppen. Trotz klarer EU-Vorgaben ist die Grundschleppnetzfischerei noch immer nicht verboten und gefährdet die Artenvielfalt in einem der wichtigsten Lebensräume der Nordsee. Die Klage soll den europäischen Meeresschutz stärken und Druck auf die Bundesregierung ausüben, effektive Maßnahmen zu ergreifen.

Dezember

 (Markus Distelrath / Pixabay.com / Pixabay-Lizenz)

  • Gasbohrungen vor Borkum in 2024 erfolgreich verhindert: Der Gaskonzern One-Dyas kann aufgrund der Klagen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und ihrer Partner den Zeitplan für den Beginn der Gasförderung vor Borkum nicht einhalten. Mit diesem Teilerfolg im Rücken ergreift die DUH weitere rechtliche Schritte und reicht ihre Klagebegründung gegen die vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) erteilte Genehmigung zur Gasförderung ein. Mit der Klage sollen die umstrittenen Gasförderpläne des niederländischen Unternehmens One-Dyas vor Borkum endgültig gestoppt werden. Der BUND Niedersachsen unterstützt die DUH dabei.
  • Erdölförderung im Trinkwasserschutzgebiet: Der BUND spricht sich entschieden gegen die geplante Ertüchtigung des Erdölfeldes zwischen Vorhop und Knesebeck im Landkreis Gifhorn aus. In einer Stellungnahme an das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie kritisiert der Umweltverband das geplante Vorhaben scharf, welches erhebliche Risiken für das Trinkwasser birgt und den Klimazielen des Landes widerspricht. Der BUND fordert einen sofortigen Stopp neuer Genehmigungen für Bohrungen in dem betroffenen Gebiet.
  • Weihnachtsbäume aus dem Moor: Die BUNDjugend hat in diesem Jahr eine besondere Weihnachtsbaumaktion gestartet und Kiefern aus dem Moor als Weihnachtsbäume verteilt. Die jungen Bäume wurden dem Moor entnommen, um zu verhindern, dass sie dem Moor Wasser entziehen oder sich durch sie der Torfkörper zersetzt, wodurch Treibhausgase ausgestoßen werden. Die Moorkiefern bekamen ein zweites Leben als Weihnachtsbäume und wurden im Rahmen eines Aktionsstands in Hannover verteilt.

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